Advent 2022
Liebe Freunde, Mitglieder und Spender!
seit dem 24. Februar ist fast nichts mehr, wie zuvor. Über Nacht rückte die Ukrainehilfe in den Fokus unseres Alltags: Im Minutentakt erhielten wir Nachrichten von unseren Projektpartnern in Not. Seitdem halten wir engsten Kontakt mit ihnen und zittern immer wieder auch um ihr Leben. Gerade jetzt sehen sie in der Region um das befreite Kherson „apokalyptische Zustände“, so unser Projektpate Philipp, der aktuell in Odessa und Kherson ist, um selbst mitzuhelfen.
Weil wir ein kleines und entscheidungsstarkes Team sind, konnten wir bereits in den ersten Tagen effizient reagieren. Mit noch nie erlebter Großzügigkeit haben Sie uns mit Sach- und Geldspenden unterstützt. Unsere Arbeit verzehnfachte sich: Arbeitsprozesse wurden radikal verändert, Logistikketten aufgebaut, Freiwillige koordiniert, das Team im Büro erweitert, Presseanfragen beantwortet und vieles mehr. Dabei ist uns erfreulicherweise weiterhin gelungen, jeden gespendeten Euro vollständig in direkte Hilfe umzusetzen.
Da unsere Arbeit in der Ukraine seit 20 Jahren auf persönlichen Beziehungen zu unseren dortigen Partnern basiert, muss- ten wir auch selbst hinfahren. Mehrfach waren wir in Beregovo und Lviv, gerade erst in Kiew und Odessa und trafen unsere Albertinerbrüder aus Saporischja in Krakau. Auch unsere Beziehung zu unseren Spendern – zu Ihnen! – beruht auf einem oft langjährigen persönlichen Kontakt. Sie haben uns ein immenses Vertrauen entgegengebracht, das uns sehr bewegt und uns nach wie vor enorm anspornt. Wir spüren die große Verantwortung bei unserer Arbeit jeden Tag.
Natürlich sind wir auch unseren „regulären“ Projekten treu: in Ungarn, Rumänien, Polen und Serbien. Der kommende Win- ter und die große Not in der verwüsteten Ukraine stellen uns vor riesige, noch nie dagewesene Aufgaben. Daher brauchen wir Ihre Hilfe dieses Jahr noch mehr als sonst. Können wir auf Sie zählen?
Sie haben uns in diesem sorgenvollen Jahr mit Spenden, ermutigenden Gesten und Gebeten und auch mit ehrenamtlicher Mitarbeit unterstützt. Bitte empfangen Sie die dankbarsten Grüße, auch von unserem Stiftungsbeirat, unserer Geschäfts- führung und dem Vorstand. Für diesen Advent wünsche ich Ihnen alles Gute und Zuversicht für das kommende Jahr!
Ihr Dr. Raphael v. Hoensbroech, Vorsitzender
Spendenkonto: https://www.boeselager-osteuropahilfe.de/spenden/formular.php
Hintergrund:
Die Csilla von Boeselager Stiftung ist mit ihren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, Sach- und Geldspenden seit dem Jahr 1991 in Osteuropa aktiv (Gründungsjahr der Stiftung). Begonnen hat die Nothilfearbeit sogar bereits im Jahre 1987 durch Csilla von Boeselager (+1994) in Ungarn. Sie wurde durch den Großeinsatz für die DDR-Flüchtlinge im Sommer 1989 europaweit bekannt. Auch nach ihrem Tod basiert das Prinzip der Stiftung auf persönlicher Hilfe zur Selbsthilfe. Das bedeutet: Die Stiftung unterstützt immer nur lokale Initiativen von Menschen vor Ort für ihre eigenen Landsleute. Durch die enge Bindung der ehrenamtlichen Paten der Projekte wird garantiert, dass das Geld ohne Umwege bei den Menschen in der Ukraine ankommt. Die Paten sind jedes Jahr selbst mindestens einmal vor Ort in der Ukraine und vor allem jetzt in direktem Austausch mit den Projekten.
Hinter EvacuAid Kyiv stehen Steuerberaterin Dr. Janine von Wolfersdorff (Gesamtkoordinierung) Adrian Rauko (Sicherheit und Fahrereinsatz) und Dr. Bertram Kloss (Logistik) und Freunde, in enger Kooperation mit der Csilla von Boeselager Stiftung Osteuropahilfe e.V. sowie der Stadt Kiew. |